Tut mir echt Leid, aber dass kann ich nicht wirklich für Bare Münze nehmen.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die ehrlichen Worte. Es tut uns leid zu hören, dass du so enttäuscht bist, und wir nehmen dein Feedback sehr ernst, denn es zeigt, dass dir unsere Dienste und ihre Entwicklung nicht egal sind. Ich möchte versuchen, auf einige deiner Punkte einzugehen, ohne dabei nur Standardantworten zu wiederholen – das hast du verdient.
Zum Thema Open Source: Du hast recht, dass es wenig Sinn ergibt, einen Client Open Source zu machen, wenn dann keine regelmäßigen Updates zu Bugfixes folgen. Das Ziel war es ursprünglich, Transparenz zu schaffen und der Community die Möglichkeit zu geben, mitzuwirken oder zumindest nachzuvollziehen, was passiert. Im Groben ist es ja auch so. Der alte Manager war jahrelang Closed Source. Das haben wir verändert.
Dass das nicht konsequent umgesetzt wurde, liegt zum Teil an Prioritätenverschiebungen – wir haben uns stärker auf Backend-Stabilität und Sicherheitsupdates konzentriert, was leider dazu geführt hat, dass die Open Source Veröffentlichung des neuen Managers selbst vernachlässigt wurde. Das war keine bewusste Entscheidung gegen Open Source, sondern eher ein Versäumnis, das wir nachholen sollten. Dein Hinweis, dass man mit Tools wie VS Code schnell etwas auf GitHub pushen könnte, ist absolut berechtigt – wir werden das intern besprechen, aber ich kann jetzt schon sagen dass es nicht die top Prio ist.
Der Warrant Canary ist ein Punkt, bei dem wir die Aktualisierung tatsächlich beschleunigen könnten. Zwei Monate sind zu lang (aber auch nicht die Regel), da stimme ich dir zu.
Zu Monero: Das ist ein Thema, das immer wieder kommt, und ich verstehe, dass es für viele ein wichtiges Feature wäre. Es steht nicht auf unserer Liste, da wir schon allein wegen Bitcoin schon im Verdacht der Geldwäsche standen und unsere Konten kurzzeitig gesperrt waren. Das ist auch der Grund warum wir uns gegen Bargeld entschieden haben. Die Tatsache, dass tatsächlich einige Geld in kleinen Münzen oder Geldscheine, versteckt in Büchern, zu uns geschickt haben, war jedenfalls nicht der Grund ;-)
Audits sind ein komplexes Thema. Dein Punkt, dass ein Audit – selbst wenn es nur Teile abdeckt – Vertrauen stärken könnte, ist absolut nachvollziehbar. Wir haben uns damit zurückgehalten, weil wir unsere interne Architektur nicht vollständig offenlegen wollten. Wenn sich jemand an den Servern physisch zu schaffen macht, gehen die einfach aus.
Wie wir das machen, ist und wird ein Geheimnis bleiben. Ein Audit des Open-Source-Clients war aus unserer Sicht ein guter Mittelweg und darum ist er Open Source.
Das ist auch einer der Gründe warum es manchmal so lange dauert, warum Server wieder online gehen. Erst wenn ein Server stabil nach unseren Vorstellungen läuft, geht er wieder online.
Das schmeckt nicht allen, aber es ist Perfect Privacy.
Die Serverausfälle sind ein Problem, das uns selbst frustriert. Dein Vorschlag, instabile Server temporär zu entfernen, statt sie immer wieder kurz online zu bringen, ist sinnvoll. Wir haben versucht, möglichst viele Optionen anzubieten, aber wenn die Qualität darunter leidet, ist das kontraproduktiv. Hier arbeiten wir an einer besseren Lösung, auch wenn das natürlich schneller hätte passieren müssen aber nicht immer unter diesen Bedingungen möglich ist.
Es tut mir leid, dass du das Gefühl hattest, der neue Client sei nur eine „Early-Alpha“ und dass der Übergang vom alten Client so holprig war. Wir wollten mit dem neuen Ansatz mehr Flexibilität schaffen, aber die Umsetzung war nicht rund, und die Bugs haben viele Nutzer verärgert. Dass der alte Client so schnell eingestellt wurde, war ein Fehler – hier hätten wir eine Übergangsphase besser gestalten können.
Ich verstehe, dass du und deine Kollegen irgendwann den Absprung gemacht habt, und es ist echt schade, dass wir dich als langjährigen Kunden verloren haben. Deine Frustration über Packet-Drops, Latenzen und die allgemeine Entwicklung spiegelt wider, dass wir in einigen Bereichen nicht das geliefert haben, was wir eigentlich können – und was du von uns gewohnt warst.
Wir wollen das nicht schönreden: Es gibt vieles, was wir besser machen müssen und werden.
Dein Kommentar ist kein Hate, sondern eine ehrliche Rückmeldung, und dafür sind wir dankbar. Wir nehmen das als Ansporn, uns wieder mehr auf die Dinge zu konzentrieren, die unsere Nutzer – und ehemaligen Nutzer wie dich – wirklich erwarten. Vielleicht schaffen wir es ja irgendwann, dich wieder zu überzeugen, auch wenn wir wissen, dass das Vertrauen erstmal zurückgewonnen werden muss. Bis dahin: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, uns so detailliert zu schreiben – das hilft uns wirklich weiter.